Wie man sein Fahrrad putzt - ohne es zu ruinieren

So reinigst du dein Velo – ohne es kaputt zu machen

In Zürich gibt es zwei Arten von Velofahrer:innen:
Diejenigen, die ihr Velo so lieben, dass sie es öfter putzen als ihre Küche – und diejenigen, für die Putzen einer Strafe der Velogötter gleicht. Egal zu welchem Stamm du gehörst – eine Wahrheit bleibt: Ein sauberes Velo fährt besser, hält länger und rattert weniger.
Und nein, du brauchst weder einen Hochdruckreiniger noch göttliche Hilfe. Nur ein paar clevere Tricks – und ein bisschen Liebe.

Schritt 1: Wasser ja, Wasserdruck nein

Dein Velo hat schon einiges erlebt – Pfützen an der Sihl, salzige Strassen an der Langstrasse, Staub von den Greifensee-Trails. Dein erster Instinkt ist vielleicht, alles mit voller Power runterzuspülen. Lass es. Hochdruckwasser ist der Erzfeind von Lagern und Dichtungen. Verwende einen weichen Wasserstrahl oder sogar eine Giesskanne. Denk an Wellness-Retreat, nicht an eine Sandstrahlsession.

Schritt 2: Der Schaum

Ein Schuss mildes Spülmittel, lauwarmes Wasser, eine weiche Bürste – das reicht schon. Velo­reiniger ist super, aber Handseife tut’s ehrlich gesagt auch. Beginne beim Rahmen, geh danach zu den Felgen, zur Kassette und zur Kette weiter. Und vergiss die Unterseite nicht – dort versteckt sich gern der ganze Dreck.

Pro Tipp: Wenn du dich dabei ertappst, leise «ahhh» zu flüstern, während die Kette wieder zu glänzen beginnt – willkommen im Club.

Schritt 3: Sei sorgfältig

Die Kette ist die Seele deines Velos. Also geh sorgsam mit ihr um. Verwende Entfetter, bürste sanft und trockne alles gut ab. Und halte alles, was ölig ist, weit weg von den Bremsscheiben – ausser du geniesst das Quietschen, das über die Bahnhofstrasse hallt wie ein Tram aus den 90ern.

Schritt 4: Ausspülen, abtrocknen, verfluchen

Sobald alles glänzt, spül es ab und trockne es sofort – mit einem Mikrofasertuch, einem alten T-Shirt, egal. Hauptsache abtrocken.

Ja, es ist mühsam. Ja, deine Finger werden eiskalt. Aber eingeschlossene Feuchtigkeit in den Lagern ist wie eine miese Wohnung im Kreis 9 – laut, chaotisch und mit Problemen wenn du es am wenigsten brauchst.

Schritt 5: Streicheleinheiten und Feinschliff

Öle die Kette leicht, fette die beweglichen Teile und gib vielleicht noch einen Schutzspray drauf – für den Schweizer Wintermix aus Salz und Regen. Das war’s schon. Wenn du täglich durch den Kreis 9 pendelst oder Winterfahrten auf den Uetliberg liebst, schadet ein bisschen Extra-Pflege definitiv nicht.

Dann tritt einen Schritt zurück, bewundere dein Werk und geniesse dieses herrlich selbstzufriedene Gefühl, wenn die Sonne auf deinen Rahmen trifft.

Schritt 6: Zeit für einen Check-up

Putzen ist gleichzeitig Kontrollieren. Sind deine Bremsen fest? Schalten die Gänge sauber? Gibt es seltsame Geräusche? Wenn du etwas Verdächtiges hörst – oder dein Antrieb klingt, als würde er Kaugummi kauen – wird es Zeit für einen Check.

Im CycleLab Zürich können Sie Ihr Velo jederzeit für einen Check-up vorbeibringen - CHF 9.- für normale Velos und CHF 19.- für E-Bikes. Wir inspizieren es gründlich und sagen Ihnen ehrlich, was zu tun ist - Sie entscheiden, was wir reparieren und warten.

Wenn Sie es vorziehen, holen wir Ihr Fahrrad ab und bringen es Ihnen innerhalb von 72 Stunden frisch gewartet zurück - reibungslos, leise und einsatzbereit.

Kurz gesagt: Putzen nervt. Aber nichts schlägt dieses erste leise Surren eines frisch eingestellten Velos. Und ja – es wird dir danken. Vielleicht nicht mit Worten, aber ganz sicher bei deinem nächsten Aufstieg auf den Uetliberg.

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Tobias Renggli live im CycleLab!